Ach, 2020, was soll nur aus dir werden?

Liebes 2020,

wir müssen reden. Alles fing doch so gut mit uns an! Unsere erste Begegnung war magisch, und wir freuten uns so auf die Zeit mit dir. Aber dann, 2020, hast du dich ganz schön verändert… Plötzlich hattest du deinen Kumpel mit dem komischen Namen im Schlepptau, C.. irgendwas. Wo hast du den bloß aufgegabelt? Ganz ehrlich? Der Typ ist die Pest. Und er macht nicht den Eindruck, dass er freiwillig wieder geht.

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Liebe Gäste,

wir wünschten, wir könnten klare Aussagen machen, Orientierung und Sicherheit geben. Darüber, wann es wieder los geht, darüber, welche Maßnahmen wir insgesamt zu eurer und unserer Sicherheit ergreifen werden, darüber, welche Art der Aufenthalte erlaubt oder ggf. nicht erlaubt sein werden. Leider wissen wir all dies selbst nicht. Wir verfolgen wie alle Anderen auch den Verlauf der Pandemie und die entsprechenden Beschlüsse der Bundes- und Landesregierung. Im Endeffekt wird es sicher sehr konkrete Hygiene-Vorschriften für die Zeit der Wiederöffnung geben.

Aber natürlich denken wir viel darüber nach, wie ein sicherer Betrieb ablaufen könnte. Bereits zu Beginn der Corona-Krise hatten wir ein paar Sicherheitsmaßnahmen beschlossen: Abstand halten, Desinfizierung der Türklinken, die Versicherung der Gäste, dass nur symptomfreie Personen anreisen und eine längere Reinigungspause zwischen den Aufenthalten.

Das Haus an der Elbe wird ganz unterschiedlich genutzt. Manchmal finden Seminare statt, zu denen Menschen aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands oder sogar der Welt anreisen. Manchmal feiern Freunde und Familie zusammen eine Hochzeit, einen runden Geburtstag, Silvester oder sie wollen einfach eine gute Zeit miteinander verbringen. Und ganz selten, bisher eigentlich nur ein Mal zur KLP, öffnen wir das Haus als Bed & Breakfast für ein paar Tage, so dass man auch allein oder mit Partner oder Freund oder Freundin - jedenfalls nicht als große Gruppe - eine schöne Zeit hier verbringen kann. In einer Zeit, in der Abstand und weniger Kontakt plötzlich mehr Sicherheit und damit vielleicht auch Gelassenheit bedeuten, merken wir, dass dieses letzte Format eigentlich das Sicherste ist. Hier können wir zentral Frühstück und auf Wunsch andere Mahlzeiten anbieten und den Gruppenraum, den Garten oder die Scheune nutzen, um durch Einzeltische mehr Abstand zu einander zu ermöglichen. Jede Partei hat ihr eigenes (oder max. 2) Zimmer mit eigenem Badezimmer und kann die Zeit bei uns unabhängig gestalten. Im Garten ist genug Platz, dass jede*r einen schönen Platz findet. In der Umgebung gibt es so viel zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto zu erkunden, die Elbe, diverse Badeseen, Museen, schnuckelige Dörfer und Orte auf beiden Seiten des Flusses. Und wer uns kennt, weiß, dass wir auch selbst gern einladen zum Bierchen am Feuer, zum Grillen im Garten oder zum Tanzen unter dem Sternenhimmel.

All das kann man natürlich nach wie vor auch als Gruppe aus Freunden, Familie oder Kollegen. Auch hier kann man Möglichkeiten schaffen, den Aufenthalt so entspannt und sicher wie möglich zu machen - sei es, in dem man Catering oder die Bestellangebote umliegender Restaurants nutzt, oder indem immer 2 Personen jeweils für alle kochen, damit eben nicht 10 Leute dicht gedrängt in der Küche den Salat schnibbeln. Indem man so viele Aktivitäten wie möglich nach Draußen verlegt, indem man mit den Kindern gemeinsame Handwaschregeln und -rituale verabredet, indem alle Einkäufe von zuhause mitgebracht werden, indem man statt mit 20 Personen nur zu sechst kommt, dafür aber länger bleibt, … Vieles ist denkbar, und ihr merkt, dass wir selbst sammeln und überlegen, wie wir euch am Besten unterstützen können, sobald die Öffnung ansteht.

Zur Wahrheit gehört ebenfalls, dass wir uns fragen, wie wir auch uns selbst bestmöglich schützen können. Natürlich setzen wir uns mit jedem Kontakt einem Infektionsrisiko aus. Es ist ein bisschen so, als würde man täglich ins Büro gehen, wo aber nicht jeden Tag dieselben Kollegen sitzen, sondern immer wieder andere. Wir finden es auch komisch, euch nicht die Hand zu geben, Abstand zu halten und euch vielleicht sogar mit Mundschutz zu begrüßen. Als Asthmatikerin muss Vanessa (und dadurch natürlich wir beide) besonders vorsichtig sein. Wir hoffen, dass wir da nicht als unhöflich und übervorsichtig wahrgenommen werden, sondern dass unsere Vorsicht dafür sorgt, dass sich alle hier bei uns bald wieder willkommen, sicher und entspannt fühlen können. We will keep you posted! <3

Eure Gastgeber
Vanessa und Rainer

Und jetzt noch mal zu Dir, 2020. Wird schon! Du kannst ja auch nichts dafür, und wir haben dich trotzdem lieb!

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